Habemus Pappnas‘: Relaunch der (Online-)Zeitschrift "Technology Review"

Heute habe ich – mehr durch Zufall – einen Artikel beim Barrierekompass zum Relunch der Seiten der „Technology Review“ gelesen.

Das der Heise-Verlag durchaus eine der wichtigsten Online- wie Offline-Publikationen herausgibt, ist sicherlich unbestritten. Dass hierbei Informationen aus erster Hand und mit journalistischem Wissensvorsprung dem geneigten Leser zur Kenntnis gelangen steht für mich außer Frage! [Obwohl auch die Infos auf www.golem.de immer wieder begeistern können! ;-)]

Dass es einem solchen Unternehmen in unserer heutigen Zeit allerdings auf Anhieb (okay, auf den 2. Streich) gelingt, alle Informationen, die man selbst zur einfachen Benutzerbarkeit und Barrierefreiheit recherchiert hat, über Board zu werden, grenzt entweder an Inkompetenz oder Ignoranz!

Startseite der Technology Review mit farbig markierten Bereichen und Tabellenzellen.

Wir reden hier nicht von ein paar vergessenen Alternativtexten für „Schmuckgrafiken“ oder einigen fehlenden Auszeichnungen des Sprachwechsels; wir reden hier von grundsätzlichen semantischen und syntaktischen Fehlern:

  • Ein DTD, gegen die man die Internetseiten validieren könnte, hat man sicherheitshalber gleich weggelassen. Das HTML-Validator-Plugin des Firefox zeigt auch nur einen Teil der Fehler an, da die Liste an Fehler schon zu groß ist.
  • Die Struktur der Internetseiten wird auch nicht am semntischen Code sichtbar: Wie denn auch, wenn nur Überschriften der Ordnung 4 und 2 auftauschen, die ein wirkliches Konzept nicht erkennbar werden lassen.
  • Man geht auch [Achtung: Ironie!] den „mutigen Schritt zurück“ und definiert Sprungmarken über unsichtbare 1×1-Pixel, obwohl es hierfür weitaus effektivere und sinnstieftende Möglichkeiten gibt.

Doch ich will auch die guten Eigenschaft nicht verschweigen:

  • Bilder haben i.d.R. einen sinnvollen Alternativtext.
  • Die Schrift läßt sich – zumindest im Firefox – ohne Probleme vergrößeren.
  • Auf typische Schriftgrafiken (z.B. für Menüeinträge) wurde verzichtet.
  • Der Kontrast ist relativ gut.

Nachdem es im vergangenen Jahr so ausschaute, daß immer mehr (wenn auch immer noch zu wenige) Internetseiten den Sprung in Richtung Zugänglichkeit und Barrierefreiheit wagen würden, erleben wir zu Beginn dieses Jahres viel zu oft den „Sprung zurück“! 😕

Ergo: Habemus Pappnas‘ (in Anlehnung an das “Habemus papam!” bei der Wahl eines neuen Papstes) oder auch umgangssprachlich formuliert: Ein (weitere) „Zitrone der Woche“!

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