Kategorie: Barrierefreiheit

re-publica 2013 / 1. Tag

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 4 in der Serie re-publica_2013

Morgen früh geht’s um 07:28 Uhr mit dem ICE 541 nach Berlin zur re-publica 2013.

Meine vorläufige Session-Planung für den 1. Tag:

  1. 10:15 — 11:00 Uhr
    Eröffnung (Videoaufzeichnung auf YouTube)
  2. 12:00 Uhr — 12:30 Uhr
    Innovationsbeschleuniger gesucht! – Wie wär‘s mit Barrierefreiheit? (Videoaufzeichnung auf YouTube)
  3. 12:30 Uhr — 13:15 Uhr
    Mehrwert oder Barriere – Wie lassen sich mobile Endgeräte für alle zugänglich machen und wo entsteht Innovation? (Videoaufzeichnung auf YouTube)
  4. 13:30 Uhr — 14:00 Uhr
    Die Geschichte des Computers (Videoaufzeichnung auf YouTube)
  5. 14:45 Uhr — 15:45 Uhr
    YouTube – zwischen Wildwest und Goldgrube (Videoaufzeichnung auf YouTube)
  6. 16:00 Uhr — 17:00 Uhr
    Stimmt das? Check mit dem ZDF die Fakten im Wahlkampf (Videoaufzeichnung auf YouTube)
  7. 17:15 Uhr — 18:15 Uhr
    Das Buch muss überwunden werden – Digitales Utopia oder eher El Dorado? (Videoaufzeichnung auf YouTube)

Die Teilnahme an der Session ‚Überraschungsvortrag II‘ (Videoaufzeichnung auf YouTube) durch Sascha Lobo ab 19:45 Uhr halte ich für obligatorisch!

re-publica 2012 (Nachtrag 1. Tag)/(2. Tag)

Nachtrag zum 1. Tag

Der gestrige Tag endete „versöhnlich“: Nachdem ich mich über die Baustelle am Gleisdreieck in mein Hotel gekämpft hatte, durfte ich zu meinem Leidwesen feststellen, dass mein Hotel leider keine Klimaanlage hat. Dies war bei den gestrigen Temperaturen von Hölle + 5 Grad mehr als nur ärgerlich, nämlich extrem schweißtreibend!

Dennoch raffte ich mich gegen 19 Uhr auf, um rechtzeitig zum alljährlichen Finale des 1. Tages auf der re-publica zu sein: der Session von Sascha Lobo, „Mr. Internet himself“ im deutsch-sprachigen Raum.

Erwartet hatte ich — wie bereits im letzten Jahr — eine wüster Beschimpfung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort, wie bereits im letzten Jahr geschehen. Doch alle Anwesenden wurden überrascht, denn er lobte uns … Ja, er hat „uns“ gelobt!
Wahrscheinlich ein einmaliger Vorgang, der SO nie wieder vorkommen wird!

Bevor er einen großen Bogen über verschiedene Dienste spannte, präsentierte er seine 3,5 Thesen, die er nur auf den Beamer war und nicht irgendwo annagelte:

  1. Das Urheberrecht interessiert deine Mutter. Nicht.
  2. Wir müssen einen Weg finden, dauerhaft mit 30 Millionen Netz-Nichtnutzer klarzukommen.
  3. Wir brauchen neue Narrative. Und sie müssen von uns („euch“) kommen.
  4. 2012 wird für das Internet das Jahr VOR dem entscheidenden Jahr.

Natürlich durften ein paar gehässige nachdenkliche Worte über verschiedene Dienste nicht fehlen: die Begriffe/Dienste „Social Media“, Facebook, Twitter, Instagram, Pinterst, Google+ und YouTube fielen.

Eindeutig plädierte er dafür Blogs wieder in den Fokus zu rücken; nur diese würden der Nutzerin/dem Nutzer wirklich gehören, alles andere gehört im Zweifelsfall irgendeinem anderen Dienst, welcher die entsprechenden Inhalte löschen oder den Zugriff darauf nach den eigenen AGBs reglemtieren könnte.

Dann nahm er sich die Netzpolitik vor und warf hierzu folgende Behauptungen in den Raum, die von denen Teilnehmern überwiegend mit zustimmenden Nicken oder lautem Klatschen positiv aufgenommen wurden:

  • Netzplitik = EU
  • Die Gefahr für die Netzpolitik kommt von unten
  • Netzsperren = Zombies (die immer wiederkommen)

Als Mahnung an uns alle ist er der Ansicht, dass wir inzwischen auch einen neuen Umgang mit der Lächerlichkeit brauchen, damit zukünftig Ausgrenzung keine Chance im Netz hat!

Nach dem Vortrag wurde vor allem im Innenhof abgehangen, es gab Musik und jede Menge Getränke … So muss ein re-publica Tag zu Ende gehen.

2. Tag

Der zweite Tag begann für mich ein wenig enttäuschend. Offensichtlich ist mein Hotel für die aktuellen Gäste nicht ausgelegt, denn als ich frühstücken wollte, waren die meisten Plätze besetzt. Selbst wenn man bereit gewesen wäre, sich an einen bereits besetzten Tisch anzuhängen hätten mind. 5 Personen warten müssen. Sowas darf eigentlich nicht passieren, unabhängig davon wieviele Sterne ein Hotel nun hat (oder eben nicht hat)!

Also bin ich kurzentschlossen direkt zur Veranstaltung gedackelt, und habe mir dann dort ein kleines Frühstück gegönnt, auch wenn ich mich dafür in eine entsprechende Schlage einreihen musste.

Die nächste Enttäuschung folgte auf dem Fuss: auch heute am Morgen war das WLan nicht nutzbar; offensichtlich kommt eine Verbindung mit den AccessPoints zustande, aber beim Warten auf die Zuweisung einer IP-Adresse bleibt es dann.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass diese Art von Problemen der Vergangenheit angehören würde, doch scheinbar führt die neue Location zu altbekannten Problemen?!

Auch das Platzproblem ist nicht vollständig am neuen Veranstaltungsort immer zu lösen: die Morgensession von Sascha Lobo war dermaßen stark nachgefragt, dass der Sicherheitsdienst keine weiteren Teilnehmer zuließ. Während ich diese Maßnahme durchaus verstehen kann, frage ich mich erneut, wieso solche Leute nicht automatisch die größte Bühne bekommen oder zumindest kurzfristig Livestreaming auf der Veranstaltung angeboten wird? Die Technik ist doch vorhanden!

Dafür habe ich mich am Vormittag auf meine ersten beiden englisch-sprachigen Sessions eingelassen, die wirklich gut waren, da die Referentinnen ein „sauberes“ Englisch sprachen und dabei auch nicht ins Galoppieren kamen! 😉

Die beidenen Sessions waren wie folgt betitelt:

Zum Abschluss des Vormittags gab es dann für mich noch „Digitale Gesellschaft e.V.: Was war. Was werden wird.

WordCamp 2011 in Köln (Anreise)

BarCamps, ConventionCamp und „normale Messen“ sind für mich inzwischen nichts Neues oder gar Ungewöhnliches mehr. Aber auf einem WordCamp war ich bisher noch nicht!
Dies soll sich heute auf meinem ersten WordCamp in Köln ändern.

Die Teilnehmerpauschale von 10,- Euro ist für eine „(…)-Camp“-Veranstaltung ungewöhnlich, doch ich persönlich finde die Idee gut. Wie viele OrgaTeams haben sich allein in diesem Jahr darüber geärgert, dass viele Angemeldete nicht erschienen sind und dadurch Leute auf der „Warteliste“ nicht berücksichtigt werden konnten oder kurzfristig nicht mehr bereit waren „nachzurücken“? Wie viele? Wahrscheinlich die meisten?!

Ich finde, wenn Sponsoren vorhanden sind, die Räume und Technik zu Verfügung stellen, die sich um das leibliche Wohl kümmern und um Etliches mehr, dann darf man doch auch von den Teilnehmern erwarten, dass sie entweder erscheinen oder sich so früh wie irgend möglich abmelden.
Doch die sog. „No-Shows“ sind nach wie vor gang und gebe und inzwischen scheinen einige in das Guiness-Buch der Rekorde durch ihr Nichterscheinen kommen zu wollen?!

Nun sitze ich also hier im ICE 503 von Hannover nach Köln an einem Samstag Morgen, nach etwa 5 Stunden Schlaf und nur mit einem Kaffee im Bauch.
Schon bevor es los ging, wurde ich von einem „freundlichen Zugbegleiter“ mit den Worten „Die Raucherzone ist da hinten!“ begrüßt. Nee, ist klar, der Rauch hält sich an die gelben Recktecke auf dem Boden.
Natürlich hat er Recht, dass man als Raucher bitte doch auch die entsprechenden Bereiche nutzen soll, aber am Samstag Morgen und 5:30 Uhr bei 5 Fahrgästen auf dem gesamten Bahnsteig könnte man doch auch ein Auge zudrücken, oder? Egal, ich war bedient!

Und das es die Servicecrew aus dem Speisewagen bisher nicht einmal geschafft hat, mit ein paar Bechern Kaffee auch in der 2. Klasse anzukommen, spricht entweder dafür, dass die megamäßig viel zu tun haben oder aber das Wort „Service“ anders interpretieren als der durchschnittliche Fahrgast.

Und da der Kaffee nicht zum Fahrgast kommt, muss der Fahrgast halt zum Kaffee …

Nachtrag: … kaum hatte ich mich innerlich über den mangelnden Service beklagt, schon wurde ich mit Kaffee am Sitzplatz belohnt! 😉

Adobe hat Apple nicht mehr lieb

Was war das wieder für eine ‚Rumgehype‘ am Mittwoch Abend, weil Apple das bereits seit langem spekulierte iPad vorgestellt hat. Wahrscheinlich wird das Ganze wieder ein Riesenerfolg für Apple, weil sie das Gerät nicht nur zu „satten Preisen“ werden losschlagen können, sondern auch, weil sie gleich die dazu passenden kostenpflichtigen(!) Inhalte liefern werden.

Wer das Video zur Präsentation bzw. die daraus erstellten Fotos allerdings aufmerksam betrachtet, der wird feststellen, dass an einer Stelle offensichtlich Inhalt fehlt. Es handelt sich dabei um Flash-Inhalte, die da nicht angezeigt werden!

Ich persönlich kann sehr gut nachvollziehen, dass Apple genau auf diese Inhalte in seinen Produkten verzichten will:
Flash und das damit verbunde Flash-Plugin sind ein wahrer Hort des Übels. Wird Flash-Inhalt angezeigt, laufen die Prozessoren zur Hochform auf, die Lüfter drehen auf höchster Stufe und nach längerer Nutzung steht stellenweise das System still.

Wer so etwas auf seiner Plattform dulden würde, müßte sicher sein, dass die darin eingesetzten Ressourcen hierfür geeignet sind. Nach den bisherigen Informationen zum Prozessor des iPad scheint das eher nicht der Fall zu sein. Auch die fehlende Multitasking-Fähigkeit des iPad spricht — zusammen mit dem ernormen Ressourcenhunger von Flash — gegen die Unterstützung von Flash-Inhalten.

Apple hat sich nun öffentlich über diese Gemeinheit und Treulosigkeit beklagt: Apples iPad und ein fehlerhafter Link?

Ich hoffe, dass es diesmal Adobe genauso wie mir ergeht: Denen ist es doch auch sch&%$§egal, dass ihre Software bei mir §$%&-Gefühle verursacht! Und Apple ist sicherlich ein genügend großer Gegner, um Adobe Paroli bieten zu können.

Update vom 01.02.2010

Was Steve Jobs von Adobe und Flash sowie von Google hält, findet man u.a. in einem Beitrag der Computerzeitschrift CHIP.

re:publica 2009

Im nächsten Jahr findet vom 1. bis zum 3. April zum 3. Mal die re:publica in Berlin statt. Es ist das Blogger-Treffen in Deutschland (geworden) und wird 2009 unter dem Motto shift happens (im Deutsche etwa Wandel geschieht) stehen.

Wer von Wandel durch das Internet spricht, meint in der Regel die (neuen) Möglichkeiten der Interaktion, der Kommunikation und der Wissensvermittlung sowie Wissensdarstellung. Und dabei spricht man auch von den Interagierenden, von den Menschen die mit dem Internet groß geworden sind, die es in der Schule, in der Ausbildung, im Studium, im Berufsalltag oder auch im persönlichen Bereich tagtäglich nutzen.

Doch das Internet ist nicht nur etwas für die agilen und jungen Menschen. Es ist eine Kommunikationsplatform für alle Menschen, also auch für die Älteren und Behinderten. Zumindest kann es das sein, wenn wir nicht in eine ähnliche Falle laufen wie die Werbetreibenden bei den verschiedenen Fernsehsendern, die normalerweise die „werberelevante Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen“ vor Augen haben. Eine solche Sichtweise würde der Altersentwicklung unserer Gesellschaft schlicht wiedersprechen!

So hoffe ich, dass meine Teilnahme an der re:publica dazu beitragen kann, die Sicht wieder zu weiten und nicht nur das tolle Neue zu erkennen sondern die Lücke beim Zugriff für alle kleiner werden zu lassen.

Brüssel springt auf den Barrierefreiheitszug auf

Was haben ich da vor ein paar Tagen auf einer meiner Lieblings-Nachrichtenseiten gelesen: EU setzt sich für Barrierefreiheit ein!

‚Wird ja langsam Zeit!‘, dachte ich da so bei mir, schließlich gilt bereits seit 2002 ein entsprechendes Gesetz für die Bundesministerien und untergeordnete Behörden. Das sowas in Brüssel immer ein wenig länger dauert (über 6 Jahre im Vergleich zu Deutschland und mind. 9 Jahre im Vergleich zu den USA), daran hatte ich mich schon gewöhnt. Schließlich hat man ja auch erst nach einigen Jahren in Brüssel gemerkt, dass die Mobilfunkunternehmen voll den Reihbach bei Telefonaten im Ausland machen.

Was dann aber aus dem Munde von Viviane Reding – ihres Zeichens EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien – zu lesen war, verschlug mir einfach die Sprache! Hier das entsprechende Zitat:

Häufig reichten schon einfache Maßnahmen wie etwa eine größere Schrift, die Bereitstellung von Texten auf einer Seite als Audiodatei oder die Navigation per Tastatur aus, um Nutzern den Zugang zu Internetseiten zu ermöglichen.

Fehlerquote: 66 Prozent

„Eine größere Schrift“ ist zwar als Ausgangsbasis gar nicht so schlecht, sind doch nach wie vor viele Internetseiten mit einer so kleinen Schrift versehen, dass man selbst als Fliegerass seine Probleme damit haben kann. Aber „eine größere Schrift“ ist sicherlich nicht ausreichend!
Es sollte schon eine skalierbare Schrift sein, so dass der Sehbehinderte mit seinem Vergrößerungssystem und der ältere Mensch mit Brille die für sie notwendige Schriftgröße einstellen können.

Wenn dann auch noch das Layout mitmacht und es bei vergrößerter Schrift nicht gleich zu Überlappungen oder der Notwendigkeit des zeilenweisen horizontalen Scrollens kommt, dann hat man wieder einen Punkt auf der Liste der Dinge, die Barrierefreiheit im Internet ausmachen, erfüllt.

Die Bereitstellung von Texten als Audiodatei ist sicherlich ein nettes Feature, mit Barrierefreiheit hat diese Maßnahme allerdings nur bedingt etwas zu tun: Blinde oder stark Sehbehinderte setzen Systeme ein, die ihnen die Inhalte einer Internetseite vollständig vorlesen können; zudem besitzen sie inzwischen sehr viele Komfortfunktionen für die Navigation auf entsprechend strukturierten Seiten, die weit über das reine Audioangebot einzelner Text hinaus gehen.

Wenigstens mit dem Punkt Tastaturnavigation hat sie ins Schwarze getroffen: eine Internetseite, welche teilweise oder ausschließlich per Maus genutzt werden kann, kann sich nicht barrierefrei nennen. Viele sog. „Poweruser“ nutzen sehr häufig die Tastatur, insbesondere sog. „Shortcuts“, da sich damit wesentlich schnell arbeiten / navigieren läßt!

Fassen wir also zusammen: Von 3 Aussagen, waren 2 falsch, macht eine Fehlerquote von 2/3 oder 66%. Damit bekommt man in der Schule bestenfalls eine 5. Ich meine: Da müssen wir doch noch ein wenig dazulernen, Frau Reding!

Nachtrag / Korrektur

Wer die zugehörige Pressemitteilung von Frau Reding genau liest, wird feststellen, dass Frau Reding viel mehr Ahnung von der Materie hat als es uns die IT-News für Profis [häääh?] weismachen wollen: Sie spricht korrekterweis von der

  • Vergrößerung der von den Browsern genutzten Schriftgröße,
  • Bereitstellung gesprochener Bildschirmtexte mit Hilfe unterstützender Software
  • sowie Internetnavigation mit Hilfe der Tastatur statt mit der Maus.

Gut gemacht!, Frau Reding und Pfui! Golem, weil ihr so sinnentstellend zitiert habt!

Nein, nein, JA!

Heute morgen aufgeregt aufgestanden und auf die Paketverfolgung bei Amazon gestarrt: leider war kein neuer Eintrag zu finden. Laut Amazon wartete man immer noch darauf, daß der Transportdienst das Gerät abholt. Nein!

Als ich dann in der Firma ankam, fragte ich beim Empfang nach; aber auch da hatte niemand etwas für mich hinterlassen. Nein!

Als ich jedoch meine Bürotür aufschloß, merkte ich plötzlich, daß davor etwas auf dem Boden lag. Und: JA!