Taufe + Firmung

Es ist 6 Uhr morgens. Das Feuer brennt!
Nein, keine Sorge, das wird jetzt kein Bericht über eine „heiße Nacht“ sondern über einen ganz besonderen Sonntag Morgen: einen Ostersonntag Morgen, an dem der Freund meiner Schwester als erwachsener Mensch in die Gemeinschaft der Katholiken aufgenommen wird.

Der Ostersonntag beginnt in der Kath. Kirche mit dem Osterfeuer. Die Gemeinde versammelt sich um das Osterfeuer, die Osterkerze wird verziert und abschließend am Feuer entzündet. Danach folgen alle der Osterkerze in die Kirche in einer kleinen Prozession. Drei Mal wird innerhalb der Kirche „Lumen Christi!” (zu deutsch: „Das Licht Christus!”) gerufen, woraufhin alle mit „Deo gratias!” (zu deutsch: „Dank sei Gott!”) antworten.

Nach den Rufen entzünden die der Osterkerze am nächsten stehenden Personen ihre kleinen Handkerzen an der Osterkerze und geben das Licht an ihre Nachbar weiter bis alle Personen in der (dunklen!) Kirche ihre Kerzen am Brennen haben. Die Teilnehmer nehmen ihre Plätze ein und das Osterlob wird angestimmt.

Dem Osterlob folgen mehrere Lesungen, denen jeweils ein Lied / Psalm sowie ein Gebet folgen. Am Ende wird das „Auferstehungs“-Evangelium vorgetragen: Die Jünger / Anhänger Jesu‘ finden das Grab, in dem Jesus bestattet worden war, leer vor und ihnen wird von einem Engel mitgeteilt, daß Jesus (von den Toten) auferstanden sei.

Nach diesem Evangelium wird das Gloria angestimmt, in der Regel durch permanentes Klingelläuten untermalt. Die Kirche wird nun beleuchtet und es folgt eine kurze Predigt.

An diesem Ostersonntag Morgen gab’s nun das Besondere:
der Freund meiner Schwester wurde am Taufbecken getauft und anschließend mit heiligem Öl gesalbt und dadurch gefirmt. Somit wurde er zum vollwertigen Mitglieder der Kath. Kirche mit allen Rechten und Pflichten.

Gleich drei Leute (neben mir mein Cousin und der Vater vom Freund meiner Schwester) haben mit ihren Digitalkameras Fotos gemacht. Ich hatte meine Kamera gar nicht mitgenommen, weil ich mir nicht sicher war, ob es überhaupt angebracht sei, das Ganze zu fotografieren. Aber meine Schwester bat mich, Fotos mit ihrer Kamera zu machen.

Normalerweise dauert eine Ostersonntag-Messe etwa 11/2 Stunden, diesmal jedoch mehr als 2 Stunden. Da muß man schon ganz schön ausgeschlafen sein, um das durchzustehen oder eben – wie viele Katholiken – Sitzfleisch haben und leidensfähig sein! 😉

Da von „Ausgeschlafen-Sein“ bei uns keine Rede sein konnte, da wir erst gegen 22 Uhr aus dem Saarland zurückgekehrt waren, nach Mitternacht ins Bett fanden und mein Wecker bereits gegen kurz nach 4 Uhr geläutet hatte, muß es die Leidensfähigkeit gewesen sein, die mich diese zwei Stunden in einer teilweise nur durch Kerzenschein erleuchteten Kirche wach hielt.

Nach dem Ostersonntag gibt es das traditionelle gemeinsame Ostersonntag-Frühstück: Die Teilnehmer an der Ostersonntag Morgenmesse treffen sich in einem großen Saal, um gemeinsam zu frühstücken: die obligatorischen gefärbten hart gekochten Eier gehören ebenso dazu wie Süßes: kleine gefüllte Schokoladeneier, Marienkäfer aus Schokolade, Marzipaneier usw.

Nach dem Frühstück haben wir uns wieder ins Bett gelegt, um ein wenig Schlaf nachzuholen. Zudem mußten die Kräfte gestärkt werden, denn am Nachmittag waren wir zu Kaffee und Kuchen sowie zu einem „frühen“ Abendbrot eingeladen.

Man könnte nun meinen, daß Schlaf im Allgemeinen überbewertet wird, aber ich finde, daß die meisten Menschen einfach zu wenig schlafen. Und solche Tage sind es, die danach schreien am nächsten Tag „ausgeschlafen“ zu werden!

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