Endlich wieder Urlaub: wir müssen los

Das Packen am Vorabend hat dann doch wieder bis spät in die Nacht gedauert: Gegen 1 Uhr kamen wir endlich ins Bett, was auch mehr bitter nötigt wurde, denn bereits um 7 Uhr klingelte wieder der Wecker!
Was tut man nicht alles für seinen Urlaub!

Also das übliche Programm vor einer Reise: Duschen, letzte Sachen packen, immer wieder auf’s neue überlegen, was man denn alles vergessen haben könnte und immer der verstohlene Blick auf die Uhr, ob man noch in seinem angedachten Zeitn sei.

Ein letztes Mal ein ausgiebiges Frühstück mit den Kindern und „Omi“, die sich in ihrer unnachahmlichen Art sofort bereit erklärt hatte bei uns zu Hause einen „wachen Blick“ über die Kinder zu halten.

Die Entscheidung pro oder contra Taxi (bis zum Bahnhof) fiel leicht: Da es immer wieder heftige Regenschauer gab, bestellten wir ein Taxi – besser „unser Großer“ bestellte dieses, denn Tina mußte noch die letzten Handgriffe im Haushalt tun und auch die letzten Anweisungen, wie dies oder jenes zu tun sei, loswerden.

Als das Taxi plötzlich da war und der Taxifahrer klingelte, mußte die Verabschiedung schnell gehen: eine letzte Umarmung, ein letztes „Viel Spaß!“ oder „Benehmt euch!“ und dann ging’s auch schon schnellen Schrittes die Treppe runter und zum Taxi.

Der Taxifahrer hatte sicherlich schon bessere Tage gehabt; vielleicht lagt es auch daran, daß wir ihn mit der Frage „überfielen“, ob es besser sei vorn oder hinten zum Bahnhof zu fahren, wenn man die S-Bahn zum Flughafen nehmen wollte. Er murmelte etwas von, die Fahrt mit dem Taxi direkt zum Flughafen würde ja nur 5,- Euro pro Person mehr kosten und fuhr ziemlich holprig und nicht gerade zügig zum Haupteingang.

Inzwischen mussten wir uns sputen, denn wir hatten ja noch keine Fahrkarten für die S-Bahn. Also ran an den Automaten, Ziel eingetippt und Geld eingeworfen. Hej, knapp 3,- Euro für ’ne einfache Fahrt? Nun ja, wir wissen jetzt, wo das Geld im Nahverkehr bleibt!

Am Bahnsteig angekommen kam auch schon die „Entwarnung“: Wie sollte es auch anders sein, wenn man sich beeilt? Genau die Bahn, die man nehmen will, hat natürlich eine leichte Verspätung. Wenn man richtig spät dran gewesen wäre, wäre die Bahn sicherlich auch weg und man hätte hinterschauen können.

In der S-Bahn kam das Gespräch wieder darauf zurück, was man denn vergessen haben könnte; irgendwie war das Gefühlt, nicht an alles gedacht zu haben, omnipräsent. Und solange man nicht weiß, welche Kleinigkeiten man tatsächlich vergessen hat, bleibt das mulmige Gefühl, etwas wirklich Wichtiges vergessen zu haben. Nach und nach fielen aber wenigstens Tina ein paar Dinge ein, so daß wir uns beide wieder beruhigten.

Nun kam die nächste bange Frage: Wann müssen wir denn eigentlich aussteigen? Als dann die Durchsage kam „Langenhagen-Flughafen; Endpunkt; Fahrgäste bitte aussteigen!“ konnte auch diese Frage zu den Akten gelegt werden; weiter fuhr diese S-Bahn erst einmal nicht.

Da waren wir also endlich: Wir gingen die paar Schritte in das Terminal C und standen endlich vor der großen Abflugtafel: Unser Flug wurde zwar schon angezeigt, aber wir waren, weil alles so gut klappte, viel zu früh dran. Der Flug sollte erst in knapp 2 Stunden abheben.

Nachdem wir einige Zeit vor der Tafel dumm rumstanden, konnten wir uns dazu durchringen, zur nächstgelegenen Getränkebar zu tingeln und uns was zu Trinken zu gönnen. Hhmmm, so ein frisch gepresster Orangensaft kann lecker sein.

Während Tina mal eben „verschwunden“ war, entdecke ich auf der Abflugtafel neben der bisherigen Zeit eine neue Uhrzeit in einer anderen Farbe; was das wohl zu bedeuten hatte? Meine böse Vorahnung bestätigte sich wenige Minuten später: die neue Uhrzeit war nun die „korrigierte Abflugzeit“ – inklusive Verspätung; unser Flug sollte nun nicht mehr 12:50 Uhr starten sondern erst 14:15 Uhr, also mal eben locker knapp 1,5 Stunden später!
Nachdem wir beide unseren ersten Schock und Ärger hinter uns gebracht hatten, zogen wir uns in das „Innere“ der Getränkebar zurück, dorthin, wo man auch an einem Tisch sitzen konnte. Dort sitzend blieb uns nichts anderes übrig, also noch mehr zu trinken: ein Gläschen Wein und/oder ein Gläschen Sekt. Dabei schauten wir abwechselnd aus den großen Panoramafenstern (Mischung zwischen Sturm, Regengüssen und Grau-in-Grau) und auf die große Abflugtafel. Wir hatten noch immer nicht die Hoffnung aufgegeben, dass überraschenderweise ein „check-in“ hinter unserer Flugnummer auftauchen würde, und zwar früher als die nun vorgesehene neue Abflugzeit. Da man nun nicht stundenlang nur auf seinem Hintern sitzen kann – Holzstühle können auf Dauer nämlich ganz schön unbequem werden – unternahm Tina auch einen Abstecher zum Abfertigungsschalter. Aber weit und breit war niemand zu sehen, der einen „check-in“ für unseren Flug durchführen wollte.

Kurz bevor wir uns entschieden, das stickige „Innere“ der Getränkebar zu verlassen, bemerkten wir eine neue Veränderung auf der Abflugtafel: die nun erwartete Abflugzeit hat sich erneut verändert, und erneut, konnten wir es nicht fassen: aus 14:15 war inzwischen 15 Uhr geworden!

Das „Große Warten“ begann: wir waren müde, wir hatten einfach keinen Bock mehr, noch länger zu warten, nach und nach starten die anderen Maschinen, die ebenfalls eine Verspätung hatten und so ein Flughafen kann ganz schön langweilig werden, wenn man sich nichts anderes wünscht, als endlich abheben zu dürfen!

Um uns ein wenig Abwechslung zu gönnen und vor allem, um der unangenehm stickigen Luft in der Getränkebar zu entgehen, zogen wir unsere Koffer hinter uns her, während wir unseren „Rundgang“ in Terminal C und B machten. Tina führte (über das Haustelefon) ein Gespräch mit den Flughafenzentrale, aber irgendwie wollte oder konnte man uns dort nicht weiterhelfen: Weder die Flughafenzentrale noch die für die Abwicklung des Fluges zuständige Gesellschaft (ihr Name sei nicht verschwiegen: Swissport), konnten keinen Grund für die Verspätung nennen. Und ob sich das Ganze noch weiter verzögern könnte, wusste auch niemand.

Während dieses Rundgangs trafen wir ein Ehepaar, welches auch mit unserer Maschine nach Bozen wollte. Die hatten aber zu unserer großen Verwunderung bereits eingecheckt (Wie das denn?) und überdies einen Verzehrgutschein als Entschuldigung für die Verspätung erhalten. 

Während wir also wieder langsam ins Terminal C trotteten, um erneut am Abfertigungsschalter vorbeizuschauen, kam eine Durchsage durch die Lautsprecher:

Die Fluglinie AirAlps gibt bekannt, daß der Flug nach Bozen um 15:20 Uhr starten wird.

Schön zu wissen, dachten wir uns, aber dafür müßte ja auch der entsprechende Check-in beginnen, sonst wird’s nichts mit dem Start um 15:20 Uhr. Wir warten und warten vor den Abfertigungsschaltern, aber weit und breit ist kein Mitarbeiter zu sehen, der den Schalter öffnen und den Check-in beginnen würde.
Die angesprochenen Mitarbeiter der Sicherheitskontrollen konnten uns – trotz allem Bemühen – nicht weiterhelfen, denn es ließ sich nicht herausfinden, wer eigentlich zuständig sei bzw. benachrichtigt werden müsste.

Während ich nun weiterhin vor (vorgesehnene) Abfertigungsschaltern warte, geht Tina zurück zur Anzeigetafel, denn vor dort, wo wir standen, konnte man diese leider nicht ablesen.
Ich sehe sie wenige Augenblicke später wild gestikulierend zurückkehren. „Das steht jetzt „boarding“!” sagt sie völlig verwirrt. Ich kann’s kaum glauben. Vor dem Check-in findet das „boarding“ statt? Was’n das? Versehen? Oder haben wir was falsch gemacht?

Tina erinnert sich daran, daß sie am „Haustelefon“ das Wort „Swissport“ aufgeschnappt hatte. Also eilt sie los, um jemanden von denen zu erreichen. Wie sich herausstellt, muß sie von Terminal C in Terminal A, also im Prinzip einmal komplett durch das gesamte Flughafengebäude; damit nicht genug: Gleich darauf muss sie den kompletten Weg wider zurück! Nach endlosen vielen Minuten, die mir beinahe wie Stunden vorkommen, höre ich mein Handy klingeln. Völlig außer Atem berichtet mir Tina, daß das Check-in bereits stattgefunden hätte. Ein Typ von Swissport wäre aber auf dem Weg zum Abfertigungsschalter und würde unsere Koffer annehmen sowie unsere Boardkarten ausstellen.

Tina und der Swissport-Mitarbeiter kommen beinahe gleichzeit bei mir an. Während er den Schalter wieder öffnet, nebenbei per Funk mit irgendwem wegen des Fluges spricht, meint er uns gegenüber, daß man immer zur ursprünglich anvisierten Zeit zum Abfertigungsschalter kommen müsste – und er sagt das so, als ob jeder Depp das wissen müsste! Zudem wären wir ausgerufen worden und der Schalter wäre schließlich eine Stunde für den Check-in geöffnet gewesen.
Nur leider hatten wir von alle dem nichts mitbekommen; wir hatten uns an der großen Abflugtafel orientiert und da war zu keinem Zeitpunkt ein Check-in für diesen Flug zu erkennen gewesen!
Beinahe hätten wir alles richtig gemacht, eine mehrere Stunden lange Verspätung geduldig ertragen und wären doch nicht mit dem Flieger in den Urlaub gestartet!

Man kann nur eine Lehre hieraus ziehen: Eine Stunde vor Abflug vor dem angezeigten Schalter in Stellung gehen, dann klappt’s auch mit dem Flieger!

Obwohl uns für die Sicherheitskontrolle nur noch wenig Zeit blieb, erhalten auch wir Verzehrgutscheine; ob wir die noch nutzen können werden, ist zu dieser Zeit völlig unklar. Wir stellten uns also in die für uns unendlich lang vorkommende Schlange vor den Röntgengeräten und Metalldetektoren.
Der Gürtel muß aus der Hose und ebenfalls geröngt werden, das Notebook in der Tasche einzeln auf’s Band gelegt werden, dennoch geht alles glatt – hätte ich in der Aufregung und der Eile nicht das Handy in der Hosentasche vergessen! [grumpf]

Dann geht’s im Sauseschritt – ja, auch der dicke BrummBär kann sowas, wenn es sein muss! – zum entsprechenden Gate: C16A, in der Mitte, dann die Treppe runter. Dort haben sich inzwischen gut 10 Personen eingefunden. Tina tigert los und versucht die Verzehrgutscheine in etwas Sinnvolles für den Flug „einzutauschen“, was ihr auch gelingt. Nachdem sie „uns“ das Versprechen abgenommen hat, nicht ohne sie zu fliegen, sprintet sie die Treppe wieder rauf und ist in Rekordzeit, noch bevor der Shuttlebus seine Türen geöffnet hatte, mit mehreren Flaschen Lift, zwei gut belegten Baguettes und einem Twix zurück.

Nun öffnen sich auch die Türen des Shuttlebuses und wir gelangen einzeln in den Bus, nachdem unsere Boardkarten entsprechend (an der Tür des Gates) verarbeitet worden waren.
Nach wenigen Minuten ist der Bus mit allen Fluggästen gefüllt und der Bus startet zu seiner kurzen Fahrt zur Turboprob-Maschine.
Dort angekommen, steigen alle Fluggäste aus, doch wir können noch nicht an Board, weil wohl irgendeine Abnahme(?) noch nicht vollständig stattgefunden hat. Nun ja, die wenigen Augenblicke, die es jetzt noch dauert, sind nichts gegen die 21/2 Stunden Verspätung, die wir bisher in Kauf nehmen mußten. Wir steigen die wenigen Stufen hinauf und stehen endlich tatsächlich im Flieger: Auf der linken Seite 10 Reihen a 2 Sitze, auf der rechten Seite 12 Reihen a einem Sitz; insgesamt passen also 32 Passagiere hinein.
Tina und ich sitzen im hinteren Teil der Maschine, in der letzten Reihe mit zwei Sitzen. Da über uns die Crew ihre Sachen deponiert hat, müssen wir unser Boardgepäck unter Vordersitzen verstauen. Nachdem alle ihren Platz eingenommen haben, wird auch schon angezeigt, daß wir unsere Gurte anlegen sollen und der Flieger rollt auch schon los. Gleich wird es losgehen!

Während der Flieger auf die Startbahn rollte, die Propeller immer lauter drehten, greift Tina nach meinem Arm und krallt sich dran fest. Kann man ja auch gut verstehen, daß nach beinahe 20 Jahren der erste Flug wieder etwas was Besonderes ist! 😉 Man muss aber auch festhalten, dass man bei so einer kleinen Maschine wirklich merkt, was Fliegen bedeutet: da steigt nicht nur das Flugzeug in Wellen, sondern auch der Magen, da sackt das Flugzeug immer wieder durch – und der Magen macht spielend mit! Doch wenn die erste Wolkendecke durchstoßen wurde und die Reiseflughöhe erreicht ist, kommt auch der Reisende zur Ruhe (gleich nach dem persönlichen Magen!) Und spätestens ab da kann der Flug auch (von allen) genossen werden.

Während des Flugs wurde uns auch die große Verspätung vom Flugkapitän erläutert:
In der Nacht zuvor war die Maschine in der Wartung; dabei wurde an einem Propeller ein Schaden festgestellt, der nur durch den Tausch des gesamten Propellers (auf dieser Seite) behoben werden konnte. Nun musste dieser Propeller an den Verbliebenen angepaßt werden, was aber ausschließlich auf einem speziellen Propeller-Prüfstand erfolgen kann. Und genau dieser Prüfstand war eine längere Zeit über blockiert, so daß man gezwungen war, zu warten.

Wir können nicht behaupten, daß uns das nicht wichtig genug gewesen wäre, um hierauf auch etliche Stunden zu warten. Schließlich ist das mit einem Defekt in der Luft so ’ne Sache!

Auf dem Flug konnte Tina eine Menge einzigartiger Bilder mit der Digitalkamera erstellen. Z.B. von besonderen Wolkenformationen, vom Kalterer See, unbekannten Städten und von Bozen beim Landeanflug.

Nach der Landung durfte natürlich ein Foto vom Flugzeug in der Sammlung an Bildern einfach nicht fehlen; genausowenig wie ein Bild vom Bären vor dem Flughafengebäude.

Die Abfertigung am Bozener Fluhafen war genauso kurz wie unspektakulär: Am Band auf die Koffer warten, diese sich schnappen und dann ab durch die Kontrolle (besteht hier aus einem scharfen Blick eines Flughafenbediensteten) raus aus dem Gebäude.

Wenn wir noch eine kleine Hoffnung gehegt haben sollten, daß unser Taxi bereits auf uns warten würde, wurden wir sofort auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: Von unserem Taxi war weit und breit nichts zu sehen. Also das Handy geschnappt und angerufen. Der Fahrer meinte, daß er in 15 oder 20 Minuten bei uns sei. Also machten wir es uns auf der Bank gemütlich, rauchten die erste Zigarette im Urlaubsland und harrten der Dinge, die da kommen sollten.

Nun, die Taxis sind in Südtirol nicht anderes als bei uns! Nur ein Wagen fiel uns auf: eine dunkle Lancia-Limousine mit ihrem eigenen Charme, die direkt am Eingang des Flughafen hielt. Auch der Fahrer wirkte wie ein Stereotyp: ein schlanker Mann mit leicht grauen Haaren und einer modischen dunklen Sonnenbrille – Typ „Mafiosi“ mit etlichen Leichen im Keller.

Während Tina noch flackst, daß es doch schön wäre, wenn das unser Taxi wäre und ich so etwas von mir gebe wie „träum‘ weiter Babe!“ kommt der Fahrer auf uns zu und fragt, ob wir vom Südtirol Marketing wären.
Ergebnis: Träumen lohnt sich manchmal wirklich und Träume können schneller wahr werden als man das gemeinhin annimmt!

Im Inneren Luxus pur: hellbraune Ledersitze, eingebautes Navigationssystem (inkl. einem weiteren TomTom-Gerät an der Frontscheibe) und selbstverständlich mit Klimanlage. Während wir in unser Hotel chauffiert werden, versucht unser Fahrer Konversation zu betreiben und uns das Besondere an der Gegend zu erklären in einer Mischung aus Italienisch, (Südtirol-)Deutsch und Wörter auf Englisch. Es ist anstrengend, aber das meiste wird doch verstanden. Nach einer gefühlten halben Stunde sind wird endlich da, wobei man die steile Auffahrt zum Hotel nur findet, wenn man sie kennt oder erahnt, ansonsten fährt man erst daran vorbei.

Unser Fahrer geht „sicherheitshalber“ noch einmal rein und fragt nach, ob wir richtig sind, denn: Hier heißen die Hotels / Pensionen oftmals gleich, können aber an vielen verschiedenen Orten liegen!

Zum Abschied erhalten wir noch Informationen über den Limousinen-Service und diskutieren mit dem Fahrer die Abholzeit für Samstag morgen; wir verabschieden uns voneinander mit dem Versprechen uns noch einmal bei ihm zu melden, um die gewünschte Abholzeit am Samstag mitzuteilen.

Der nächste „Hammer“ kam nach dem Einchecken und beim Betreten unseres Zimmers: Ein geräumiges Zimmer mit einem Doppelbett, Schreibtisch, Stühlen und einer Couch. Bad unterteilt in Waschbereich und WC. Selbstverständlich dürfen Fernseher und Telefon nicht fehlen. Man hat einen direkten Blick auf den Balkon, auf dem noch zwei Liegen, ein kleiner Tisch sowie die wichtigste Utensilie (ein Aschenbecher!) zu finden sind.
Ein „kleiner Hammer“ ist unser Kleiderschrank: Nicht nur dass darin Platz für die Kleidungsstücke von 4 Personen Platz finden würden, nein ein kleiner Safe gehört natürlich auch zum selbstverständlichen Interior.

Da wir spät dran sind, legen wir unsere Sachen nur ab, machen uns ein wenig frisch und gehen anschließend runter, denn inzwischen hat das Abendessen begonnen.
Ok, „Abendessen“ ist einfach nur falsch als Begriff; wäre so, als wenn man einen Bentley oder einen Lamboghini als „Auto“ bezeichnen würde. Das „Abendessen“ besteht aus einem 5-Gänge-Menü, bei dem man sich (teilweise) die einzelnen Vorspeisen sowie das Hauptgericht auswählen kann. Dazu gibt’s (jeden Abend) eine speziell auf die angebotenen Gerichte abgestimmte Weinempfehlungen, welche mehrere Weiss-, Rose- und Rotweine umfasst. Die Vorspeisen sind zwar klein, werden dafür auf großen Tellern serviert und schmecken (i.d.R.) einzigartig gut. Allein daran kann man sich – wenn denn jemand so bescheuert sein sollte – sattessen. Der Hauptgang und das Dessert ist dann nur noch ein einziger Gaumengenuss.

Wieder auf dem Zimmer angekommen mussten wir uns trotz unseres „Sitt-und-Satt“-Seins einem Problem widmen: Beim Fotografieren der Zimmereinrichtung wollte die eingelegte Sepicherkarte nicht mehr mitmachen und zeigte nur noch „Speicher voll“ an. Die Karte selbst ließ sich auch nicht am PC ansprechen; dieser meinte, die Karte wäre nicht formatiert!
Also schnappte ich mir das Notebook, und wir ließen uns beide auf der Terasse nieder, wo es eine WLAN-Anbindung gibt. Ich stöberte im Internet nach Software, die auch noch defekten Speicherkarten Daten entlocken kann und wurde recht schnell fündig: eine Testversion von „CardRecovery“ erlaubte es, eine Rettung der Bilddateien zu versuchen und dabei auch Vorschaubilder von den zu rettenden Daten zu erhalten. Erst wenn man die Bilder auch tatsächlich wiederherstellen wollte, mußte die Software (online) gekauft werden: 30,- Euro zzgl MWSt. sollte der Spaß kosten, doch das wäre uns die Sache wert, müssten wir doch ansonsten unwiederbringlich auf (festgehaltene) Momente dieses Tages verzichten.
Ich wurde beim Testen der Software auf dem Hotelzimmer (richtiger muss es heißen: in unserem „Rosenduftzimmer“) von Tina zum „Retter” erkoren: Bis auf die Bilder von unserer Limousine konnten alle anderen Bilder wiederhergestellt werden. Daher wollten wir am nächsten Morgen, gleich nach dem Frühstück, die Software online ordern und alles sichern.

Während ich mich noch mit der Software beschäftigte, widmete sich Tina erneut unserer Dekoration auf dem Schreibtisch: Dort stand eine ovale Holzschachtel, ähnlich einer Holzverpackung für Weinflaschen. An einer Stelle war das Holz geborsten, so daß man durch einen Schlitz in das Innere schauen konnte. Darin sehen konnte man allerdings nur (künstliches) „grünes Gras“, wie es in Osterkörben Verwendung findet. Tina fühlte durch diesen Schlitz in das Innere und meinte dann zu mir „Da ist eine Sektflasche drin!” Nachdem ich ihr geraten hatte, die Schleife zu lösen und das Ganze zu öffnen, wurde ziemlich schnell klar, dass es sich keineswegs um eine nette Dekoidee gehandelt hatte. Es war ein Begrüßungsgeschenk vom Südtirol Marketing mit einem Anschreiben an Tina. Als Geschenke gab’s eine Sektflasche (mit Tina kann ich also demnächst bei „Wetten dass … ?“ auftreten, denn sie kann Alk‘ inzwischen fühlen!!!), ein Paket getrocknete Apfelscheiben sowie eine Flasche Holundersirup. Zudem lag ein Hotelführer (für Wanderer?) bei.

Diese Überraschung am Ende eines langen und vor allem sehr erlebnisreichen Tages war die Krönung (desselben). Obwohl wir eigentlich wissen wollten, wer denn nun beim „Eurovision Song Contest“ (wer konnte sich schon den alten Namen merken!) gewinnen wird, sind wir beide völlig erschöpft aber überglücklich nach wenigen Minuten im Bett eingeschlafen.

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