Wurstessen im kleinen Kreis

Aus meiner Kinder- und Jugendzeit kenne ich das Wurstessen am Vortag von Buß- und Bettag in unserer Kirchengemeinde.

Im Prinzip geht es darum, eine möglichst gute (= fettige) Grundlage für möglichst viele alkoholische Getränke zu schaffen; oder ist es im Laufe der Jahrzehnte dazu verkommen? Wie dem auch sei, ein Wurstessen besteht aus folgenden „Zutaten“:

  • Gersterbrot (in Kastenform, so dass sich in etwa quadratische Scheiben schneiden lassen),
  • Gurkensticks (mit süß-saurem Geschmack),
  • Zwiebeln (wahlweise in Scheiben oder gewürfelt),
  • (scharfer) Senf,
  • sowie eine Platte diverser Wurstsorten.

Die Wurstplatte selbst besteht bei uns seit vielen, vielen Jahren aus:

  • Stegfleisch,
  • Sülze,
  • (frische) Bregenwurst,
  • (Jäger-)Mett,
  • Weißgekochte,
  • Knappwurst
  • Rotwurst
  • und natürlich Leberwurst.

Solche Wurstplatten wurden (sehr viel) früher meist bei Einbruch des Winters gegessen, am Tag an dem man das zugehörige Schwein schlachtet. Daher statt sicher auch der Name Schlachteplatte. Wir erinnern uns: Früher waren Kühlschränke teuer und / oder entsprechend klein, so daß man Fleisch und Wurst (ungekühlt) nur bei entsprechenden Außentemperaturen eine längere Zeit über halten konnte.

Da in der Gemeinde, zu der ich gegenwärtig offiziell gehöre, eine solches Wurstessen nicht stattfindet (und zudem der Buß- und Bettag in Niedersachsen kein offizieller Feiertag mehr ist), veranstalten die SchmuseMaus und ich seit einigen Jahren unser eigenes Wurstessen. Dabei kaufen wir die entsprechenden Wurstsorten beim Fleischer unseres Vertrauens und genießen das Ganze jedes Jahr mit den obigen Zutaten.

Dieses Jahren waren „unsere Mütter“ dabei: also meine Ma‘ und SchmuseMaus‘ Ma, die ich dazu aus Hameln geholt habe. Übrigens: Ich bin König geworden mit insgesamt 9 Scheiben Gersterbrot! 😳 Ich bin mir sicher, daß wir das Wurstessen auch im nächsten Jahr wiederholen werden! 😉

Früher wurde dazu natürlich jede Menge Bier und eine nicht zu verachtende Anzahl von Kurzen (= Schäpsen) getrunken. Und je mehr man von der fettigen Wurst intus hatte, umso mehr Getränke konnte man zu sich nehmen, ohne ernsthafte Auswirkungen feststellen zu können.
Beim privaten Wurstessen reicht i.d.R. ein eisgekühlter Jägermeister und das ein oder andere Glas Bier.

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