„… und nach dem Aufstehen erstmal twittern?“

… hieß eine der Sessions auf dem ConventionCamp am 2. Oktober 2008 in Hannover.

Während die anderen Sessions eher Vorträge mit mehr oder minder regen Zwischen- und Nachfragen waren, bestand diese Session eher aus einem Gedankenaustausch, bei dem die Teilnehmer erfreulicherweise sehr intensiv ihre Ansichten und Erfahrungen einbrachten.

Die gut 50 Minuten ging es um den folgenden Fragenkomplex:

  • „Was macht ihr mit Twitter?“,
  • „Was macht den Reiz von Twitter aus?“,
  • „Worin unterscheidet sich Twitter von anderen modernen Kommunikationsformen (wie Blogs, eMail, Instant Messaging usw.)?“

Erstaunlicherweise kam heraus, dass viel – wenn auch nicht die meisten – Twitter hauptsächlich zum Verbreiten ihrer aktuellen Gefühlslage nutze. Hinzu kam Twitter als Notizblock für den persönlichen Einsatz zum Zuge. Sofern man Twitter auch von unterwegs nutzt (z.B. über das Handy), dann kann es auch zur Abstimmung von Treffpunkten und -zeiten genutzt werden.

Twitter (oder eine andere Form des sog.Mikro-Blogging„) setzt klar technische Grenzen: Es stehen max. 140 Zeichen pro Eintrag zur Verfügung, so dass man längere Mitteilungen eher in einen Blogeintrag oder in eine eMail verpacken würde. Auf die eigenen Twitter-Nachrichten erwartet man grundsätzlich keine Antwort, d.h. es sind Informationen, von denen man nicht weiß, wer sie wahrnimmt und wie sie „weitergenutzt“ werden. Die Verantwortung für die Priorisierung der Nachricht wird auf den Rezipienten verlagert.

Ein schöner Satz über die „äußere Gestalt“ des Twitter-Universiums war dabei:

Twittern ist wie ein Fluß, der an einem vorüberzieht.

Während Blogeinträge in der Regel „Tiefgang“ haben (sollen) können Twitternachrichten völlig Belangsloses enthalten. Auch die Zahl der Twitternachrichten ist im Vergleich zur Zahl von Blogeinträge eher groß: Während man wohl im Blog eher 1, 2 oder auch mal 3 Einträge pro Tag erstellt, können an einem einzigen Tag durchaus 20, 30 oder gar 50 Twitternachrichten entstehen. Twitter-Nachrichten erfordern insgesamt auch nicht die hohe Aufmerksamkeit wie eMails oder Blogeinträge. Man kann sie auch mal an sich „vorbeirauschen“ lassen, ohne befürchten zu müssen, eine wichtige Information verpassen zu können.

Denn – wie in einer anderen Session deutlich wurde: Wichtige Informationen werden über viele Kanäle transportiert und nicht ausschließlich über Internetseiten, RSS, Blogeinträge usw.

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