Unerwartet kommt manchmal mit einem lauten Knall

Es gibt ja nicht mehr wirkliches Vieles, was mich irgendwie schocken, überraschen oder gar erschrecken kann. Aber ich habe gelernt, dass man sich nicht „zu sicher“ fühlen soll. Soll heißen: Wenn es dir richtig gut geht, dann kommt von irgendwo Unheil her!

Ich war auf dem Weg zu meinem Dermatologen und suchte verzweifelt nach einem Parkplatz – wie fast immer in den letzten Tagen. Tja, die List ist um den Lister Platz nichts für Autofahrer: Kaum eine Tageszeit, zu der man einen freien Parkplatz bekommt. So erging es auch dem Fahrzeug vor mir: Langsam fahrend und nach rechts blinkend war es auf der Suche nach einem Parkplatz; doch weit und breit war keine Parkfläche zu erkennen. Also überholte ich das Auto und bremste anschließend ab, denn auf der linken Seiten waren zwei Einfahrten nebeneinander; eine bessere Möglichkeit zu wenden würde es nicht geben.

Und dann ging alles ziemlich schnell: Noch während ich dabei war, das Fahrzeug vollständig zum Stehen zu bringen, sah ich im Rückspiegel eine größere Auto auf mich zukommen, welches scheinbar gar nicht abbremst. Noch während ich darüber nachdachte, ob das gut gehen könne, gab es von hinten einen gewaltigen Schlag und einen lauten Knall. Aus meiner offenen Ablage vor dem Beifahrersitz wirbelten die darin befindlichen Zettel durcheinander und verteilten sich auf dem Beifahrersitz sowie auf dem Boden. Dann war der ganze Spuk auch schon vorbei!

Wie sich später herausstellen sollte, überholte genau hinter mir ein älterer Herr mit seiner Frau in ihrem Audi ebenfalls das Parkplatz suchende Fahrzeug. Und anschließend war der ältere Herr wohl überrascht das ich abbremste und (fast) stehen blieb, um nach links abzubiegen. Die Reaktionszeit war zu gering, um den Auffahrunfall noch vermeiden zu können. Pech gehabt!

Mein Auto (‚Shrek‘ genannt) hatte es daraufhin hinter sich. Der Kofferraum war zu etwa 1/3 eingedrückt, zum Glück ging noch der Kofferraumdeckel auf. Auf der linken hinteren (Fahrer-)Seite war die sog. B-Säule stark gestaucht; so stark, dass sich das Auto zwar starten aber nicht mehr zum Vorwärtsfahren bewegen ließ – es fühlte sich an, als ob man versucht bei angezogener Handbremse loszufahren. Tja, da konnte nur noch ein Abschleppwagen helfen.

Meinem Unfallgegner erging es zwar optisch deutlich besser, denn er hatte nur eine verzogene Motorhaube. Offensichtlich hat es aber im Motorraum weiteren Schaden gegeben, denn eine Flüssigkeit lief heraus, es war jedoch kein Öl. Auch dieses Fahrzeug mußte abgeschleppt werden.

So kam es, dass ich mich nach ca. einer Stunde statt im Behandlungsraum meines Dermatologen im Eingangsbereich meiner Kfz Werkstatt des Vertrauens wiederfand, um dort das weitere Vorgehen abzustimmen.

Kleiner Tipp an alle, die ebenfalls in einen Unfall verwickelt werden:
Auch wenn die Polizei meint, dass man seine Versicherung über den Unfall informieren soll, muß man dies nur dann tun, wenn man Schuld war oder die Schuldfrage nicht geklärt ist. In meinem Fall war die Schuldfrage klar (Wer so hinten hineinrast hat offensichtlich den notwendigen Sicherheitsabstand nicht eingehalten!) und es reichte sich mit der gegnerischen Versicherung in Verbindung zu setzen.

Zwei witzige Details am Rande:

  1. Mein Unfallgegner nutzt zu meiner großen Verwunderung für längere Wegstrecken einen Rollator. Ähmmm …, ja, klar, … warum auch nicht?! 🙄
  2. Die Versicherung meines Unfallgegners hat ihren Sitz ca. 100 Meter vom Unfallort entfernt. Wenn ich das gewußt hätte, wäre ich hinterher gleich mal ‚rübergegangen! 😉

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