Kategorie: Barrierefreiheit

Mein 1. BarCamp

Ich hatte bisher von sog. „BarCamps“ nur gehört, inzwischen bin ich für das 1. BarCamp in Hannover angemeldet! 🙂

Eine der Regeln für ein BarCamp lautet:

Regel 8: Bei deiner ersten BarCamp-Teilnahme musst du eine Session halten.

Da es mir normalerweise nicht schwer fällt, ad hoc etwas auf die Beine zu stellen, werde ich versuchen zumindest am Sonntag zu meinem Thema eine Session abzuhalten.

Ansonsten freue ich mich auf ein großes Ereignis, auf dem ich ganz neue Erfahrungen machen werde; davon bin ich felsenfest überzeugt, denn die Gästeliste ist schon ziemlich beeindruckend (in Bezug auf Quantität als auch Qualität)!

Nachtrag: Behindertengleichstellungsgesetz in Niedersachsen kommt!

Noch ein paar Hinweis zum Niedersächsischen Gleichstellungsgesetz:

Trotz all‘ der Kritik, die ich in meinem 1. Beitrag zu diesem Thema vorgebracht habe, trösten mich zwei Dinge:

  1. Die Überprüfung der Wirksamkeit des Gesetzes soll spätestens Ende 2010 erfolgen.
  2. Die Macht des Faktischen! 😉
     

Niedersachsen ist das letzte

… Bundesland, welches ein Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung erhält. Am 14.11.2007 ist es vom Nds. Landtag abschließend behandelt worden.

Noch ist der genaue Wortlaut des Gesetzes nicht bekannt, den letzten Entwurf dokumentiert der Behindertenbeauftragte des Landes Niedersachsen auf seinen Internetseiten.

Informationstechnik

Wenn man als Letzter an der Reihe ist, dann kann man aus den Fehlern aber auch aus den positiven Erkenntnissen aller anderen profitieren: Man kann das Ungünstige vermeiden und das Vorteilhafte übernehmen.

Was steht also im Gesetz zum Thema „Barrierefreie Informationstechnik“?

Laut dokumentiertem Vorschlag steht darin:

Die öffentlichen Stellen gestalten ihre Internetauftritte und -angebote sowie die von ihnen zur Verfügung gestellten grafischen Programmoberflächen, die mit Mitteln der Informationstechnik dargestellt werden, technisch so, dass sie von Menschen mit Behinderung grundsätzlich uneingeschränkt genutzt werden können.
Vorhandene Internetauftritte und -angebote sowie zur Verfügung gestellte grafische Programmoberflächen sind entsprechend schrittweise umzugestalten.
Sollte eine solche schrittweise Umgestaltung aus technischen Gründen nicht oder nur mit einem unverhältnismäßigen Aufwand möglich sein, so sind die Internetauftritte und — angebote sowie die zur Verfügung gestellten grafischen Programmoberflächen spätestens bei einer Ablösung des bestehenden Auftritts entsprechend zu gestalten.

Kann man das Ganze noch schwammiger und ohne eine Festlegung treffen zu müssen formulieren? Richtig: Kann man nicht!

Wenn man das aufmerksam liest heißt das nichts anderes als:

  • Mit dem Hinweis „aus technischen Gründen“ sei eine schrittweise barrierefreie Gestaltung nicht möglich kann man sich dem ganzen Prozeß entziehen.
  • Eine barrierefreie Gestaltung kann selbst dann verweigert werden, wenn es technisch machbar wäre: man behauptet einfach, eine solche Umgestaltung wäre nur mit „unverhältnismäßigen Aufwand“ durchführbar.
  • Und wenn man so pfiffig ist und das bestehende EDV-System nicht wechselt, dann kann man sich der schrittweisen Barrierefreiheit für eine sehr, sehr, sehr lange Zeit verweigern!

Interessant ist die Begründung für soviel Murks:

Die Umgestaltung der bestehenden Internetauftritte […] ist häufig nicht möglich, weil die eingesetzten Programme solche Anpassungsmaßnahmen nicht erlauben. Eine ohne Ausnahme verpflichtende Regelung, die bestehenden Internetauftritte schrittweise barrierefrei zu gestalten, ist deshalb nicht aufgenommen worden.

Was für eine Wischi-Waschi-Begründung!

Wir haben so schlechte Software, die kann gar nix, schon gar nicht barrierefrei. Und wir können es natürlich keinem zumuten, daß er innerhalb bestimmter großzügig bemessener Fristen seine schlechte Software gegen bessere austauschen müßte.

Jou klar: Wir können natürlich keinen Gaststättenbesitzer zwingen, abgeschlossene Räumen für Raucher zu schaffen, um den Schutz von Nichtrauchern sicherzustellen, weil die haben ja solche Räume nicht. Wir können keine Autobesitzer dazu zwingen, ab dem 1.1.2008 bestimmte Abgas- und CO2-Werte einzuhalten, wenn sie in die Innenstädte wollen, weil so viele noch alte Autos fahren, welche diese Werte nicht einhalten.

Was für eine scheinheilige Begründung, nur um ja nicht selbst in absehbarer Zeit handeln zu müssen!

Die Alten werden immer wichtiger

Mehrere Nachrichtendienst, unter ihnen Heise Online [Studie: Internet für “Generation 55plus“ immer wichtiger] und teltarif.de [Das Internet wird für die Generation 55+ immer wichtiger], greifen heute eine Studie der EIAA auf und berichten übereinstimmend:

[…] Generation 55+ immer wichtiger […]

Das die Älteren in Deutschland eine immer größere Rolle spielen ist nachvollziehbar, wächst diese Gruppe doch nach wie vor am stärksten und wird voraussichtlich im Jahre 2050 ca. 2/3 der deutschen Gesamtbevölkerung ausmachen. Deswegen gibt es ja schon seit Jahren das Schlagwort von der „Vergreisung der Deutschen“.

Nun kann aber dieser Trend auch im Internet bestätigt werden – zuvor war das Internet ja eher als Tummelplatz für amoklaufende Killerspieler pornogeile Lüstlinge pubertierende Jugendliche verschrieen.

Je mehr Personen aus der Altergruppe „55plus“ sich im Internet tummeln, umso interessanter werden sie für die Werbung-treibende Industrie. Bisher wurden Sie eher über die klassischen Kanäle (Radio, Fernsehen, Printwerbung) angesprochen, nun werden Sie wohl verstärkt über das Internet „informiert“ werden.
Und da sind wir schon wieder bei meiner Arbeit: Barrierefreies Internet für alle! 🙂

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Walsrode: verdi + Barrierefreiheit

Heute war ich – als Referent – beim 1. Tag eines mehrtägigen Seminars im verdi-Tagungszentrum in Walsrode. Eigentlich sollte ich nur die letzten 2 Stunden des Nachmittagsprogramms bestreiten, doch dann war ich doch von Anfang an dabei und habe mir alles angehört.

Das Thema war gut vorbereitet, die Teilnehmer hatten viel Motivation mitgebracht und das Haus sowie das Wetter gaben das notwendige positive „Drumherum“.

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„Mehr“-Links für alle

Bei E-f-A habe ich in den Tipps zur Wochenendlektüre (Wochenendbeilage genannt) einen Beitrag des „Access for all – Blogs“ gefunden.

Darin wird die Frage nach aussagekräftigen „mehr“-Links für alle wie folgt beantwortet:

Eine Lösung, um die Links auch für einen Screen Reader Benutzer zugänglich zu machen, ist die gemeinsame Verlinkung mit einem Spacer-Gif. In dieser Platzhaltergrafik kann nämlich eine Alt-Attribut hinzugefügt werden, welches von einem Screen Reader auch vorgelesen wird.

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WordPress + Binary Blue Theme = Barrierefreiheit?

Ich nutze WordPress deshalb so gern, weil ich mich seit Mitte 2002 mit der Barrierefreheit von elektronischen Medien, insbesondere von Internetseiten, beschäftige – hauptsächlich beruflich.

Mehr durch Zufall als durch intensive Suche bin ich auf das Binary Blue Theme von Carsten Albrecht (aka 4Null4) gestoßen. Die aktuelle Version dieses Themes ist die Version 1.3.0

Die Gründe für das Binary Blue Theme waren: programmiert gemäß der Standards des W3C, kommt vollständig ohne Tabellenlayout aus, ist Widget-kompatibel und besitzt eine klare optische Darstellung.

Ein viel wichtigerer Grund ist die Beachtung der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV), der deutschen Form der WCAG der WAI-Gruppe des W3C. So heißt es zumindest in der Feature-Übersicht zum Binary Blue Theme.

Doch in den vergangenen Wochen muß ich leider einsehen, daß es einige problematische wenn nicht sogar kritische Dinge gibt:

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