Kategorie: Barrierefreiheit

Eine alte Toolbar neu aufgelegt

Was lasen wir da gestern auf der Mailingliste der W3CWAIIG? Die beliebte WAI-Toolbar für den Internet Explorer gibt es nun beim Web Accessibility Tools Consortium auch für Opera 8 bzw. Opera 9.

Die WAI-Toolbar für den Internet Explorer ist eine der wichtigsten Hilfsmittel beim Testen von Internetseiten auf Barrierefreiheit nach dem BITV-Kurztest.

Zur vergrößerte Darstellung der WAI-Toolbar für den IE

Nun gibt es diese Toolbar auch für den Opera-Browser.

Zur vergrößerte Darstellung der WAI-Toolbar für Opera 9

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Ein Netzwerk aufbauen: personen- und zeitintensiv

Eines der Ziele des BIK-Projekt ist es, lokale Netzwerke aufzubauen.

In Niedersachsen ist dieser Netzwerk-Aufbau besonders spannend: Wie heute – auf der Veranstaltung „Niedersachsen – eine BITV-freie Zone?“ – mehrfach festgestellt wurde, ist Niedersachsen das letzte Bundesland, welches noch kein Behindertengleichstellungsgesetz erlassen hat!
Doch halt, hier stimmt etwas nicht: Auch das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat kein Behindertengleichstellungsgesetz; zumindest behaupten dies zwei Quellen im Internet: Einfach-für-alle sowie WoB11.

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BSI warnt nun auch den "gemeinen" Bürger

Foto: Niko verwirrt (Haare abstehend).

Das BSI informiert nun nicht nur Organisation, Behörden, Firmen usw. sondern auch jeden Bürger wie es um die Sicherheit bestellt ist, über neue Gefahrenquellen und deren Beseitigung.

Die Idee ist so gut, daß man sich fragt, warum es so etwas nicht schon viel früher gegeben hat?

Die Umsetzung des Ganzen hat aber noch diverse Tücken, so daß man meinen könnte, daß BSI würde die BITV nur teilweise gelesen haben; oder sind es eher die „Macher“ der neuen Seiten?
Ersteres können wir nicht glauben, da das BSI in Bezug auf Barrierefreiheit auf dem neusten Stand sein müßte!

Der „Macher“, das böse Kind!

Überschriften

Übersicht der Überschriftenelemente auf den Seiten des Bürger-CERT

Nun, Überschriften sind vorhanden, kann aber dadurch die Struktur der Seite erschloßen werden?! Die Antwort lautet: zum Teil!

Wenigstens eine <H1>- oder <H2>-Überschrift sollte am Anfang eines Dokuments vorhanden sein, allerdings fehlen diese Elemente zunächst. Dafür sind die einzelnen Rubriken vollständig in der Überschriftenstruktur erfaßt.
Aber die Servicenavigation und die Hauptnavigation besitzen keine (unsichtbaren) Überschriften; und da auch (unsichtbare) Sprungmarken fehlen, wird das mit dem Navigieren schwierig.

Eindeutige Sprungziele

'mehr'-Link mit dem Hinweis 'Hier Klicken'.

Während die Bilder / Logos der beteiligten Partner / Unterstützer mit guten Alternativtexten versehen wurden, gibt es diverse „mehr“-Links, die entweder nur „mehr“ heißen oder den zusätzlichen title „Hier Klicken“ aufweisen.

In einer sog. Link-Liste, in der alle Verweise einer Seite aufgeführt werden, sieht das dann so (auschnitssweise) aus:

Tabelle mit Verweisen, zugehörigen Adressen und den 'title'-Angaben.

Ergo: Jemand, der sich die einzelnen Verweise vorlesen läßt, um einen bestimmten auszuwählen, kann diese einzelnen Verweise nicht voneinander unterscheiden!

Transparenz und nutzerdefinierte Farben

Warum mußte man auf der Übersichtseite der Partner denn ausgereicht die großen Logos teilweise mit Transparenz wählen? Bei Benutzern, die ein anderes (= eigenes) Farbschema wählen, könnte das verherrende Folgen für Erkennbarkeit haben!

Große Logos einiger Partner mit rosa Hintergrund, um die Transparenz zu verdeutlichen.

Dies kann wohl kaum im Sinne der Partner sein, oder? Welcher Partner wäre nicht bereit, sein Logo mit einem festen (i.d.R. weißen) Hintergrund versehen zu lassen, wenn dadurch sichergestellt würde, daß das Logo von allen (besser) erkannt werden kann?

Zudem zeigt die auf allen Seiten im Fußbereich präsente Leiste mit (kleinen) Logos der Partner, daß es auch anders geht!

Logos in der Fußzeile ohne Transparenz.

(Vorläufiges) Fazit

Porträtfoto: D.-N. Krupinski

Es gibt keine wirklichen groben Mängel, aber „richtig gut“ sind die Seiten leider auch nicht! Und wer weiß, was sich noch alles finden ließe, wenn man nur genauer testen würde, z.B. durch einen vollständigen BITV-Kurztest? 👿

Nun ist erst einmal das Kind „halb in den Brunnen“ gefallen und man wird fragen:
Wie bekommen wir das Kind heraus, bevor es noch tiefer (und tiefer) fällt ?
Gegenfrage: Wäre es nicht besser gewesen, wenn das Kind erst gar nicht in den Brunnen gefallen wäre, sprich man sich vorher (z.B. während der Testphasen der Gestaltung dieser Internetseiten) an die verfügbaren Quellen gewandt hätte?

Doch diese Entscheidung, kann nicht vom „Macher“ getroffen werden, diese Entscheidung müssen alle beteiligten Parteien rechtzeitig vorher gemeinsam fällen!

Habemus Pappnas‘: Relaunch der (Online-)Zeitschrift "Technology Review"

Heute habe ich – mehr durch Zufall – einen Artikel beim Barrierekompass zum Relunch der Seiten der „Technology Review“ gelesen.

Das der Heise-Verlag durchaus eine der wichtigsten Online- wie Offline-Publikationen herausgibt, ist sicherlich unbestritten. Dass hierbei Informationen aus erster Hand und mit journalistischem Wissensvorsprung dem geneigten Leser zur Kenntnis gelangen steht für mich außer Frage! [Obwohl auch die Infos auf www.golem.de immer wieder begeistern können! ;-)]

Dass es einem solchen Unternehmen in unserer heutigen Zeit allerdings auf Anhieb (okay, auf den 2. Streich) gelingt, alle Informationen, die man selbst zur einfachen Benutzerbarkeit und Barrierefreiheit recherchiert hat, über Board zu werden, grenzt entweder an Inkompetenz oder Ignoranz!

Startseite der Technology Review mit farbig markierten Bereichen und Tabellenzellen.

Wir reden hier nicht von ein paar vergessenen Alternativtexten für „Schmuckgrafiken“ oder einigen fehlenden Auszeichnungen des Sprachwechsels; wir reden hier von grundsätzlichen semantischen und syntaktischen Fehlern:

  • Ein DTD, gegen die man die Internetseiten validieren könnte, hat man sicherheitshalber gleich weggelassen. Das HTML-Validator-Plugin des Firefox zeigt auch nur einen Teil der Fehler an, da die Liste an Fehler schon zu groß ist.
  • Die Struktur der Internetseiten wird auch nicht am semntischen Code sichtbar: Wie denn auch, wenn nur Überschriften der Ordnung 4 und 2 auftauschen, die ein wirkliches Konzept nicht erkennbar werden lassen.
  • Man geht auch [Achtung: Ironie!] den „mutigen Schritt zurück“ und definiert Sprungmarken über unsichtbare 1×1-Pixel, obwohl es hierfür weitaus effektivere und sinnstieftende Möglichkeiten gibt.

Doch ich will auch die guten Eigenschaft nicht verschweigen:

  • Bilder haben i.d.R. einen sinnvollen Alternativtext.
  • Die Schrift läßt sich – zumindest im Firefox – ohne Probleme vergrößeren.
  • Auf typische Schriftgrafiken (z.B. für Menüeinträge) wurde verzichtet.
  • Der Kontrast ist relativ gut.

Nachdem es im vergangenen Jahr so ausschaute, daß immer mehr (wenn auch immer noch zu wenige) Internetseiten den Sprung in Richtung Zugänglichkeit und Barrierefreiheit wagen würden, erleben wir zu Beginn dieses Jahres viel zu oft den „Sprung zurück“! 😕

Ergo: Habemus Pappnas‘ (in Anlehnung an das “Habemus papam!” bei der Wahl eines neuen Papstes) oder auch umgangssprachlich formuliert: Ein (weitere) „Zitrone der Woche“!

Es ist vollbracht!

Portraitfoto: Darius-Nikolaus Krupinski

So, die Prüfergebnisse und der Prüfbericht für die Arbeitsagentur liegen nun vor. Das Ergebnis ist so, wie wir es leider erwartet hatten: Für eine so wichtige Informationsquelle wie die Arbeitsagentur sehr enttäuschend. Als „normaler“ Nutzer bekommt man hier schon Schwierigkeiten, wie muß das erst für Nutzer sein, die auf bestimmte Hilfsmittel angewiesen sind?! 🙁

Logo: BIK

Obwohl seit dem 01.01.2006 alle Internetseiten der Bundesministerien (und untergeordneter Behörden) barrierefrei sein müssen/sollen, wird dies – wie dieses Beispiel eindrucksvoll beweist – auch in den nächsten Monaten nicht der Fall sein!
Hierfür scheinen nur zwei Gründe vorzuliegen: Man kann nicht oder man will nicht!

Die Arbeitsagentur und kein Ende

Portraitfoto: Darius-Nikolaus Krupinski

Wir sind gerade dabei den Test der Arbeitsagentur auf Barrierefreiheit abzuschließen. Im Oktober 2004 hatten wir diese zum 1. Mal getestet. Damals war das Ergebnis sehr positiv, doch die Nutzbarkeit war nur sehr bescheiden. Seitdem hat sich kaum etwas am Internetauftritt getan, doch das Ergebnis unseres Tests ist inzwischen deutlich schlechter geworden, da wir unseren Test in den knapp 11/2 deutlich angepaßt und verfeinert haben.

Logo: BIK

Doch so ein „Test der Woche” ist ein hartes Stück Arbeit:

  • Die zu prüfenden Seiten müssen nach bestimmten Kriterien ausgesucht werden.
  • Die Prüfung aller 52 Prüfschritte wird von zwei Personen unabhängig voneinander durchgeführt.
  • Die beiden Prüfer stimmen ihre Ergebnisse ab und verständigen sich auf einen Prüfbericht.
  • Der sog. Erstprüfer (bzw. die Erstprüferin) verfassen dann einen kleinen Text, der auf unserer Internetseite veröffentlicht wird.

Diesmal war die Arbeit umso anstrengender, da wir zunächst eine Reihe von Nachbesserungen durch unser Qualitätsmanagement diskutieren mußten. Noch ist dabei kein endgültiges Ergebnis herausgekommen, aber wir sind wie immer voller Hoffnung! 😉